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17. Oktober 2012,
Herbstveranstaltung

10.00 Uhr Besichtigung des Museums am Glauberg: „Keltenwelt am Glauberg“
Unser Vorsitzender konnte bei trockenem Wetter ca. 30 interessierte Clubmitglieder begrüßen.

Der Glauberg ist ein Ort, der bereits in der Jungsteinzeit von Menschen besiedelt wurde. Die ca. 8 ha große frühkeltische Gesamtanlage des 5. Jahrhunderts v. Chr. mit monumentalen Stützmauern, war wohl ein keltisches Zentrum und Lebensraum für ca. 4000 Menschen. Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. verfielen die keltischen Anlagen allmählich. Der Glauberg gewann erst wieder in alemannischer und fränkischer Zeit an Bedeutung. Im 12./13. Jahrhundert wurde das Plateau nochmals befestigt und als staufische Reichsburg Glauburg (Glouburgh) ausgebaut, deren Überreste im Archäologischen Park noch gut sichtbar sind. Archäologische Ausgrabungen begannen in den 1930er Jahren, der Krieg zerstörte die Funde. Ausgiebige Grabungen begannen dann erst wieder in den 1990er Jahren und förderten Einzigartiges zutage. 2011 wurden die Arbeiten mit einem spektakulären Museumsneubau gewürdigt. Es gehören ein Forschungszentrum und ein großer archäologischer Park dazu. Im Park befinden sich ein rekonstruierter Grabhügel, mysteriöse Wall-Grabensysteme und Wehranlagen aus frühkeltischer Zeit. Im Museum sind die Grabungsfunde aus drei keltischen Gräbern des 5. Jahrhunderts v. Chr. und die lebensgroße Statue eines Keltenherrschers ausgestellt. Sie sind einzigartig und werden weltweit als wissenschaftliche Sensation gewertet. Hinzu kommen weitere Siedlungsfunde vom Glauberg und seiner Umgebung. Die Grabungen werden fortgeführt.

Kelten: so wird die Bevölkerung nördlich der Alpen erstmals um 500 v. Chr. in griechischen Schriftquellen genannt. Sie hatten leider keine eigene schriftliche Überlieferung, aber anhand ähnlicher archäologischer Hinterlassenschaften können sie ab etwa dem 7./6. Jahrhundert v. Chr. in einem Gebiet zwischen Ostfrankreich und Böhmen, und nördlich der Alpen bis zum Main lokalisiert werden. Sie verstanden sich wohl nicht als einheitliches Volk und hatten keine gemeinsame Sprache. Spätestens ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. sickerten die Kelten südlich der Alpen ein. Ihre Spuren finden sich nun dank keltischer Auswanderer, Händler, Abenteurer und Söldner in einem ausgedehnten Gebiet von der Atlantikküste bis weit südlich der Alpen nach Griechenland und in die heutige Türkei.

Die Kelten waren eine bäuerliche Gesellschaft, die aber Anregungen aus dem Süden wie die Eisentechnologie, die schnell drehende Töpferscheibe sowie die Münzprägung nicht nur annahm, sondern auch in eigenem Stile umgesetzt und weiterentwickelt hat. Die keltische Wirtschaft basierte auf Ackerbau und Viehzucht. Auf kleinen umzäunten Äckern wurden Getreide (Emmer, Einkorn, Dinkel, Gerste, Hirse) und Leguminosen (Saubohnen, Erbsen, Linsen) angebaut. Als Gemüse wurde unter anderem Löwenzahn, Brennnessel, Rübe, Rettich, Sellerie, Zwiebel und Kohl verzehrt. Um ihre von Stieren oder Pferden gezogenen Stahlpflüge, die die Scholle wendeten, wurden die Kelten von den Römern beneidet, da deren Pflüge den Boden bis dahin nur ritzten. Jagdlich stellten sie dem Ur, dem Rotwild, dem Reh, dem Elch, dem Wildschwein und auch dem Bären nach.

Während der römischen Expansion im 1. Jahrhundert v. Chr. verschwanden allmählich die typischen keltischen Hinterlassenschaften; die hiesige Bevölkerung passte sich den Gebräuchen der neuen Herren an. Wirklich untergegangen ist das keltische Volk bis heute nicht. Seine Nachkommen finden wir über ganz Europa verteilt, doch das keltische Erbe ging weitestgehend verloren. Grund hierfür ist, dass sich die keltische Kultur langsam mit ihren Nachbarn und Besetzern vermischte und ihre Gebräuche und Lebensweisen übernahm. Der Untergang begann etwa um die Zeit, als die Kelten gegen die Römer immer häufiger Niederlagen erlitten, ca. 300 v. Chr. Zudem drangen germanische Stämme, wie Markomannen, Alemannen, Kimbern, Teutonen u.a., vom Norden gen Süden ein. Kelten und Germanen schlossen sich weitgehend zusammen. Das keltische Reich war Vergangenheit und das Mittelalter brachte neue Wirren über Europa.

Nach einem stärkenden Imbiss im Museumsrestaurant ging's nach Büdingen zur "Exide Technologies GmbH"

14.30 Uhr Besichtigung der „Accumulatorenfabrik Sonnenschein GmbH“, seit 2000 "Exide Technologies GmbH" in Büdingen

Nach dem freundlichen Empfang durch Frau Volz-Popelka, der Tochter unseres Mitgliedes Karl-Martin Volz, ging's zur Umkleide, um die "Schutzkleidung" anzuziehen. In 3 Gruppen wurden wir durch das gesamte Werksgelände geführt. Wir erfuhren, dass das Unternehmen 1910 von Dr. Th. Sonnenschein in Berlin gegründet wurde und 1945 in Büdingen neu aufgebaut wurde. Der heutige Inhaber, die "Exide Technologies GmbH" ist ein weltweit führendes Unternehmen für Lösungen zur Speicherung elektrischer Energie in über 80 Ländern. Ein Hauptbestandteil der hier produzierten Batterien (Bleisäureakkumulatoren) ist Blei, von dem täglich ca. 120 Tonnen verarbeitet werden. Mit der Herstellung von Gittern auf Bleibasis, Blei wird auf ca. 480° erhitzt, beginnt der Produktionsprozess. In automatisierten Produktionsschritten werden die weiteren Komponenten zugefügt, bis am Ende die neuen Batterien nach "Aufladung" und Prüfung das Versandlager erreichen. Dem Umweltschutz verbunden, werden in Recyclingverfahren die wertvollen Rohstoffe neuen Prozessen zugeführt.

Mit Dank an das Unternehmen für die detaillierten Informationen fuhren wir zum Kaffee ins renommierte Gasthaus Bleffe. Unser Vorsitzender, Karl Mehl, dankte dem Geschäftsführer, Christoph Carl, für die gute Organisation des heutigen Tages und ging in seinen abschließenden Worten auf die Planungen für die Veranstaltungen des kommenden Jahres ein und bat auch um weitere Vorschläge. Für die Generalversammlung im Februar 2013 wurde das Thema "Landwirtschaft in Russland" favorisiert. Näheres dann im Weihnachtsbrief und unter www.club-fuer-landwirte.de. Wieder mal ein interessanter und sehr informativer Tag.

Henning Pöhl unter Verwendung von Veröffentlichungen im Internet

Einladung / Programm der Herbstveranstaltung

 

 

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